Höhere Effizienz beim Papierrecycling

Ein neu errichteter Pulper (Stoffauflöser) ermöglicht Erfurt & Sohn jetzt echten Parallelbetrieb, so dass Rohstoffe und Vliesausschuss gleichzeitig aufgelöst und der Produktion zugeführt werden können.

Einer der wichtigsten Rohstoffe bei der Papierherstellung ist Altpapier. Schon heute führt die Erfurt-Gruppe den bei der Tapetenproduktion anfallenden Papierausschuss in einem geschlossenen Kreislauf in die Produktion zurück. Recycelt  werden sowohl Rohstoffe wie Altpapier und Zellulose als auch Vlies-Ausschussmaterial. Dies konnte bislang jeweils nur alternativ erfolgen. Ein neu errichteter Pulper (Stoffauflöser) ermöglicht Erfurt & Sohn jetzt echten Parallelbetrieb, so dass Rohstoffe und Vliesausschuss gleichzeitig aufgelöst und der Produktion zugeführt werden können. 

Vliesfaser-Tapeten hat das Unternehmen Erfurt bereits seit 1995 im Programm. Sie erfreuen sich größter Beliebtheit und ihr Produktionsanteil steigt kontinuierlich. Kein Wunder, der innovative Wandbelag gibt sich nicht nur extrem strapazierfähig, abriebfest, strukturstabil und rissüberbrückend. Vliesfaser-Tapeten lassen sich auch Do-it-yourself-gerecht in Wandklebetechnik verarbeiten, wobei statt der Tapete die Wandfläche eingekleistert wird. Ein herausragendes Merkmal von Vlies ist seine hohe Nassfestigkeit – eine Eigenschaft, wegen der sich das Material aber auch nur schwer recyceln lässt. 

Mehr Leistung, weniger Energieverbrauch
Für die Bereitstellung von Recyclingmaterial wird bei Erfurt & Sohn eine eigene Anlage eingesetzt – darin aufgelöst werden Altpapier, Zellstoff und eben auch Vliesausschuss. Die Crux: Bisher konnten entweder nur Papier oder nur Vlies verarbeitet werden, beides aber nicht gleichzeitig. Um den gesamten Vliesausschuss in den Produktionskreislauf zurückzuführen, entschloss sich das Unternehmen, eine hocheffiziente neue Anlage zu bauen. Die nun in Betrieb genommene Lösung funktioniert arbeitsteilig: Während sich ein neuer Pulper um Zellstoff- und Altpapier kümmert, übernimmt ein separater Strang die Auflösung des Vliesausschusses. Die Aufbereitung erfolgt über eine schnelle und intensive Mischung der Suspension. Der Clou: Die neue Anlage verbraucht beeindruckende 20 Prozent weniger Energie als ihr Vorgänger. Weiter gesteigert wird der Spareffekt noch durch eine Umstrukturierung der Außentransportstrecken – das Aufgabeband befindet sich nun direkt auf dem Altpapierplatz bzw. Rohstofflagerplatz, so dass die Materialien auf kürzestem Weg in den Pulper gelangen.

Engagement für Umwelt und Mitarbeiter
Mit einer im siebenstelligen Euro-Bereich angesiedelten Investition in eine hocheffiziente, moderne Anlage zum Auflösen von Rohstoffen setzt Erfurt & Sohn in wirtschaftlich turbulenten Zeiten ein deutliches Zeichen in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung. Die jetzt an der Wupper in Betrieb genommene umweltfreundliche Anlage zur Altpapier- und Zellstoffaufbereitung spart nicht nur erhebliche Mengen an Energie bei gleichzeitiger Schonung wertvoller Ressourcen. Mindestens ebenso bemerkenswert ist das mutige Bekenntnis des traditionsreichen Unternehmens zum deutschen Standort und der Wille zum Erhalt vorhandener Arbeitsplätze: Die Unternehmensführung legte bei der neuen Hocheffizienz-Anlage ausdrücklichen Wert darauf, alle Arbeitsplätze im Tätigkeitsfeld der außer Betrieb genommenen Altanlage zu erhalten.

Der neue Pulper auf dem Erfurt Firmengelände: Das an einen Rüssel erinnernde Aufgabeband befindet sich direkt auf dem Rohstofflagerplatz, sodass die Materialien auf kürzestem Wege in die Recyclinganlage gelangen. (Foto: Erfurt Tapeten)

Feierliche erste Inbetriebnahme des neuen Erfurt Pulpers durch die Geschäftsleitung v.l.n.r: Henrik Erfurt, Felicitas Erfurt-Gordon und Martin Erfurt. (Foto: Erfurt Tapeten)

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