Iqony versorgt ab Beginn des Jahres die in Wuppertal ansässige Erfurt-Gruppe mit Grünstrom. Das neu gestartete Essener Energieunternehmen, in dem das regenerative Wachstumsgeschäft der neu formierten STEAG-Gruppe zusammengefasst ist, und der Tapetenhersteller Erfurt, Erfinder der Raufasertapete, haben sich auf einen mehrjährigen Stromliefervertrag, ein so genanntes Green Power Purchase Agreement (PPA) verständigt.
Iqony als erfahrener Energiehändler mit einem eigenen Erzeugungsportfolio von mehreren Gigawatt Leistung garantiert seinem Vertragspartner Erfurt & Sohn KG eine Belieferung mit grünem Strom, unabhängig von der eigentlichen Produktion. „Dazu greift Iqony auf neue PPA-Angebote am Markt zurück oder nutzt die konzernintern verfügbaren Kapazitäten der Photovoltaik-Tochtergesellschaft Iqony Solar Energy Solutions (SENS), um, wie im aktuellen Fall, den traditionsreichen und namhaften Wuppertaler Papierfabrikat mit grünem Strom zu beliefern“, erläutert Sebastian Holzer, der die Kooperation mit der Erfurt Gruppe für Iqony in den letzten Monaten vorbereitet hat.
Die nun geschlossene Vereinbarung knüpft an eine bereits bestehende Kooperation der Partner an. So betreibt die Saarbrücker Iqony Energies GmbH, die vormalige STEAG New Energies GmbH, im Rahmen einer Contracting-Vereinbarung eigene Erzeugungsanlagen der Erfurt-Gruppe. Dabei haben Erfurt und Iqony durch Optimierungen, wie z.B. einen Brennstoffwechsel, bereits erste, wichtige Schritte auf dem gemeinsam angedachten Dekarbonisierungspfad beschritten.
Angebot und Nachfrage zusammenbringen
Die Verträge zwischen Iqony und ihren Energiekunden werden dabei vom Iqony-Handelsbereich mit Betreibern und Abnehmern separat ausgehandelt. Da jedoch die Verfügbarkeit von regenerativem Strom im Gegensatz zu Strom aus konventioneller Erzeugung wetterbedingten Schwankungen unterliegt, beschränkt sich die Rolle von Iqony nicht auf den An- und Weiterverkauf des Grünstroms. Denn falls die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht ausreichend weht, kümmert sich der Essener Energiespezialist um eine grüne Ersatzbeschaffung.
Iqony kommt somit die Rolle eines Maklers zu: „Wir kaufen fluktuierende Erzeugungsleistung aus Solaranlagen ein und strukturieren diese gemäß der Kundenanforderung. Hier spielt unsere 24 Stunden täglich besetzte Lastwarte eine wichtige Rolle, da sie jederzeit durch Zu- und Verkäufe Minder- bzw. Mehrmengen ausgleichen kann“, erläutert Dr. Tobias Pfingsten, der als Co-Leiter des Handelsbereichs das Front Office, darunter auch das Team der Iqony-Lastwarte, leitet.
Iqony bietet Service aus einer Hand
Dieses umfassende Leistungspaket bietet sowohl den Betreibern von regenerativen Erzeugungsanlagen als auch den Abnehmern der erneuerbaren Energie viele Vorteile: „Weder für Verkäufer noch für Käufer ist es in der Regel sinnvoll, sich um den Energiehandel selbst zu kümmern. Denn gerade bei der Vermarktung oder dem Einkauf erneuerbarer Energien handelt es sich wegen deren Unbeständigkeit und der deshalb nötig werdenden Absicherungsgeschäfte um hochkomplexe Transaktionen, für die es Erfahrung und Handlungsfähigkeit buchstäblich rund um die Uhr benötigt. Das können viele Unternehmen nicht leisten und hier kommen wir ins Spiel“, sagt Jens Rupocinski, der als Co-Leiter des Handelsbereichs von Iqony das Middle- und Back Office leitet.
Vorteile für den Kunden
Für den Kunden erleichtert dieser umfassende Service den Prozess ganz enorm: „Die Papierherstellung ist ein energieintensives Geschäft. Wir sind daher auf günstige und verlässliche Versorgung angewiesen. Genau das bekommen wir bei Iqony – inklusive der Gewähr, dass wir auch dann mit regenerativer Energie versorgt werden, wenn die Witterung nicht optimal ist“, sagt Dr. Holger Tristram, Geschäftsführer bei Erfurt & Sohn KG.
Dies sei gerade in wettbewerblicher Hinsicht von großer Bedeutung, so Holger Tristram weiter: „Wenn wir langfristig wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir dekarbonisieren. Angesichts der hohen Energieintensität unserer Branche geht das neben der eigenen Weiterentwicklung über den Energiebezug. Weil die Materie aber sehr komplex ist und durchaus einen hohen Steuerungsaufwand haben kann, sind wir froh, mit Iqony einen ebenso erfahrenen wie verlässlichen Partner gefunden zu haben.“
Die Erfurt-Gruppe verfolgt an ihren Standorten in Wuppertal bei der Dekarbonisierung ihrer Geschäftsfelder eine ganzheitliche Strategie mit dem Ziel, bis 2030 die CO2-Emissionen der Erfurt-Gruppe um mindestens 4,2 Prozent pro Jahr zu reduzieren. Hiermit folgt die Erfurt-Gruppe dem 1,5-Grad-Ziel nach Pariser Klimaabkommen“, so Geschäftsführerin Felicitas Erfurt-Gordon. Die Ergänzung des Strombezugsportfolios mit Grünstrom bildet hierbei einen wichtigen Baustein.
Über Iqony
Iqony macht grüne Energie machbar. Mit 85 Jahren Erfahrung in Planung, Bau und Betrieb energietechnischer Anlagen bietet das Unternehmen ganzheitliche Lösungen für die Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung der Energieversorgung. Iqony setzt dabei auf regenerative Energien und Brückentechnologien, die in Zukunft auch klimaneutral eingesetzt werden können. Das Portfolio umfasst neben Solar, Wind, und Geothermie auch Wasserstofflösungen, Speichertechnologien, Engineering-Leistungen und Gaskraftwerke. Rund 2.300 Mitarbeitende weltweit realisieren Projekte für große Industrieunternehmen, Energieversorger, Städte und Kommunen in zahlreichen Ländern rund um den Globus. Spezialisiert auf maßgeschneiderte Lösungen für anspruchsvolle Herausforderungen nutzt Iqony dabei das breite energiewirtschaftliche Wissen über alle Technologien und angebotenen Dienstleistungen hinweg.
Über Erfurt & Sohn KG
Die Erfurt & Sohn KG ist das marktführende Unternehmen in der Produktion und dem Vertrieb von überstreichbaren Tapeten. Das international tätige Familienunternehmen mit Sitz in Wuppertal wurde 1827 von Friedrich Erfurt gegründet. Es vertreibt heute neben Raufaser-Produkten weltweit in über 30 Ländern innovative, designorientierte und ökologisch nachhaltige Wandbeläge wie zum Beispiel Vliesfaser-, Glattvlies- und Papierprägetapeten sowie individuell gestaltbare Digitaldrucktapeten. Für die Produktion werden überwiegend Recyclingfasern sowie nachwachsende Rohstoffe eingesetzt wie zum Beispiel Zellstoff und Holzfasern aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Mit Innovationen für die energetische Optimierung von Innenwänden wie dem KlimaTec-System bietet das Unternehmen sehr erfolgreich wirtschaftlich sinnvoll einsetzbare Systeme zum Energiesparen und zur Verbesserung des Wohnraumklimas an.