Zweifellos glücklich schätzen kann sich ein Liebhaber und Sammler alter Autos, wenn er seine Schätze an einem repräsentativen Ort und in nächster Nähe zum eigenen Haus untergebracht weiß. So geschehen mitten in Deutschland, wo ein Oldtimersammler gleich ein ganzes Gebäude zur sicheren Verwahrung und Präsentation seiner wertvollen Fahrzeuge umbauen und mit einer großformatigen Erfurt Digitaldrucktapete ausgestalten ließ. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude hat in seinem Leben bereits viel gesehen: Es beherbergte jahrelang das Kino des kleinen Örtchens. Der historische Bau wurde mit viel Aufwand saniert – im Innenbereich schuf u. a. der Einbau einer Trockenbau-Zwischendecke die Grundlage für die geplante neue Nutzung.
Ein Fresko für den Autohimmel
Der Auftraggeber hegte den Wunsch, die Decke mit in die Gestaltung des Showrooms einzubeziehen. Gingen die Überlegungen zunächst noch in Richtung simpler Stuck-Dekorleisten, reifte bald die Idee, die knapp
190 qm große Deckenfläche mit einem großen Bild nach Art eines historischen Freskos zu dekorieren. Aufgrund seiner bisherigen positiven Erfahrungen brachte Marco Müller, Malermeister bei der projektbetreuenden Malerfirma Michel GmbH, Digitaldrucktapeten von Erfurt ins Gespräch. „Erfurt druckt auf Vliesfasertapete – die Sorte ist frei wählbar. Und wenn man das Motiv nicht mehr sehen mag, kann man es einfach überstreichen und erhält so eine perfekt glatte Fläche.” Das Foto einer perfekt passenden barocken Deckenmalerei entdeckte der Auftraggeber im Internet. Das 1731 von Paul Troger gemalte Fresko befindet sich im Marmorsaal der österreichischen Abtei Stift Melk. Der Clou: Im Mittelpunkt des allegorischen Gemäldes steht ein Fahrzeug – gezeigt wird die Göttin Pallas Athene auf dem Löwenwagen. Nach dem Erwerb der Bilddatei über ein Bildarchiv und Abklärung der Nutzungsrechte nahm Marco Müller schließlich Kontakt zu Erfurt auf. Sven Dörfling, Verkaufsleiter und Profikundenbetreuer beim Wuppertaler Hersteller, erkannte sofort die Einmaligkeit des Projektes und holte weitere Spezialisten dazu. Mit Kai Pommerening verstärkte von Anfang an ein erfahrener Anwendungstechniker das Tapezierteam.
Von der Idee zur Umsetzung
Die Bilddatei wurde bei Erfurt auf seine Skalierbarkeit hin geprüft – später sichtbare Pixel und störende Artefakte sollten angesichts der enormen Vergrößerung sicher ausgeschlossen sein. Das Bildmotiv wurde schließlich auf ERFURT-Variovlies M 160 PRO gedruckt, unterteilt auf 28 Rollen von jeweils 10 m Länge. Nachdem sich bei den Begehungen der Räumlichkeiten herausgestellt hatte, dass keine der Wände
rechtwinklig verlief und die Decke sich zusätzlich noch von 6 m auf 5 m verjüngte, setzte sich „Team Fresko“ zusammen, um die weitere Vorgehensweise gemeinsam auszutüfteln. Zur Egalisierung des Saugverhaltens erhielten alle Oberflächen zunächst eine Behandlung mit pigmentiertem Tiefengrund. Für optimale Arbeitsbedingungen wurde die Temperatur im heizungslosen Raum mittels Heizlüfter auf 15–18 Grad Celsius gebracht. Wegen fehlender Bezugspunkte entschied man sich, das Motiv von der Raummitte ausgehend zu den Seiten hin zu kleben. Die Ermittlung der Raummitte erfolgte mittels Kreuzlinienlaser. Die Handwerker standen beim Tapezieren auf rollbaren Gerüstwagen. ERFURT-Variovlies wird in Wandklebetechnik verarbeitet – Erfurt empfiehlt dafür einen speziellen Vlieskleber. Angesichts der Größe des Motivs, seiner Anbringung an der Decke sowie der fehlenden Raumbeheizung entschied sich das Tapezierteam jedoch, sicherheitshalber einen besonders kraftvollen und feuchtigkeitsresistenten Dispersionskleber (Capacoll GK) zu verwenden.
Bestens gerüstet für Teamarbeit
Die Tapezierarbeiten nahmen rund 1,5 Tage in Anspruch (plus weitere 1,5 Tage Vor- und Nachbereitung), im Einsatz waren dabei drei Handwerker. Während jeweils zwei auf einem Rollgerüst stehend über Kopf den
Kleber aufbrachten, die Vliesfaserbahn positionierten und anschließend mit Gummiwalzen ins Klebebett einarbeiteten, fungierte der Dritte als Zuarbeiter vom Boden aus. Die zwischen Decke und Dachschrägen
eingebauten Schienen (Magic Corners) wurden entgegen üblicher Praxis bewusst mit übertapeziert. Der Zuschnitt und die genaue Anpassung an die sich verjüngende Decke erfolgte nach Anbringung der Bahnen.
Ein nicht vollständig abgedeckter Randbereich konnte problemlos mit Motivteilen (Wolken) aus dem Verschnitt kaschiert werden. Das Endergebnis begeistert in jeder Hinsicht: Dank glücklicher Motivauswahl, perfekter handwerklicher Ausführung und stimmungsvoller Lichtinszenierung wirkt das Deckengemälde, als sei es exklusiv für den Einsatz in der Oldtimergarage gemalt worden. Sowohl der Auftraggeber als auch alle beteiligten Handwerker freuten sich zurecht über ein rundum gelungenes Ausnahmeprojekt.
Mehr zu den Erfurt Digitaldrucktapeten gibt hier.