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Das 1x1 des Kleisters

Welcher Kleister für welche Tapete? Wie ist das richtige Mischungsverhältnis? Wie lange muss der Kleister ruhen? Wie trage ich den Kleister richtig auf? Finde hier die richtigen Antworten auf alle Fragen rund um den Kleister.

Um deine Tapeten langfristig gutaussehend an der Wand zu halten, ist die Wahl und der Einsatz des richtigen Kleisters maßgeblich. Nur mit dem passenden Klebemittel ist der Erfolg nachhaltig garantiert. Aber welcher Kleister ist für welche Tapete geeignet? Was gibt es noch für Tipps zu beachten? Wir helfen dir, den optimalen Kleister zu finden und ihn richtig einzusetzen.

Welcher Kleister eignet sich für welche Tapete?

Es gibt viele unterschiedliche Kleisterarten. Ohne den richtigen Kleister kann das Tapezieren schnell zur Katastrophe werden. Es bilden sich Blasen oder schlimmstenfalls fällt dir die ganze Tapete wieder von der Wand oder Decke. Also - auf den richtigen Kleister kommt es an! Hier gibt es verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. Um welche Art von Tapete handelt es sich? Ist es z. B. eine Vliestapete oder eine Papiertapete? Benötigt die Tapete eine Weichzeit oder nicht? Der Untergrund spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Und nicht zuletzt die Art, wie man den Kleister auftragen möchte. Wird hier mit Hand oder Maschine gearbeitet?

Welche unterschiedlichen Kleisterarten gibt es?

Für jede Tapetenart gibt es einen passenden Kleister. Da verliert man schon mal schnell den Überblick. Wir geben euch hier eine Orientierung, welcher Kleister zu eurer Wunschtapete passt. 

 

Tapetenart Kleisterempfehlung*
Rauhfaser Erfurt-Rauhfaser Kleister/ Spezialkleister
Vlies-Rauhfaser Erfurt-Vlies-Rauhfaser Kleister/ Vliestapetenkleister
Papierprägetapete Spezialkleister / Vliestapetenkleister
Vliestapete Spezialkleister / Vliestapetenkleister
Variovlies / Glattvlies Vliestapetenkleister mit hoher Klebkraft
Makulatur Spezialkleister
Fototapete Vliestapetenkleister

*Wichtig: Bitte die grundsätzlichen Angaben und Verarbeitungsanleitungen der Kleisterherstellers beachten!

Normalkleister

Die einfachste Kleisterart ist der Normalkleister. Er wird hauptsächlich zum Anbringen von leichten Papiertapeten verwendet und setzt sich aus einem Pulver von Zellulose-Ethern und Stärke sowie kaltem Wasser zusammen. Da man das Wasser selbst hinzugibt, lässt sich die Klebefähigkeit einfach verändern. Es ist jedoch wichtig, dass diese Kleisterart nur bei wasserdampfdurchlässigen Tapeten verwendet wird, da der Klebstoff durch das Verdunsten des Wassers aushärtet.

Tipp: Wenn man den Kleister mit viel Wasser verdünnt, eignet er sich auch zum Grundieren der Wand.

Rauhfaser Kleister

Rauhfaser Kleister ist von ERFURT speziell für das klassische Tapezieren mit Weichzeit entwickelt worden. Er ist optimal eingestellt für die effiziente Verarbeitung von Rauhfaser und auch schweren Papiertapeten. Der ERFURT-Rauhfaser Kleister kann sowohl per Hand - mit Tapeziertisch und Quast - wie auch mit dem Kleistergerät verarbeitet werden. Er zeichnet sich durch eine hohe Anfangshaftung und sehr gute Korrigierbarkeit an der Wand aus.

Vlies-Rauhfaser Kleister

Vlies-Rauhfaser Kleister ist von ERFURT speziell für die Verarbeitung von Vlies-Rauhfaser in Wandklebetechnik entwickelt worden: Einfach die Wand einkleistern und die Vlies-Rauhfaser in das Kleisterbett einlegen. Die hohe Anfangshaftung und die gute Korrigierbarkeit an der Wand sorgen für eine schnelles und sauberes Tapezieren. Der ERFURT-Vlies-Rauhfaser Kleister ist auch für die Verarbeitung mit einem Kleistergerät geeignet.

Spezialkleister/ Universalkleister

Wenn die Stärke des Normalkleisters nicht reicht, kommt Spezialkleister ins Spiel. Zusätzlich zu den Inhaltsstoffen des Normalkleisters beinhaltet dieser noch Kunstharz, wodurch eine hohe Anfangshaftung entsteht.

Maschinenkleister

Eine sämig flüssige Konsistenz zeichnet den Maschinenkleister aus. Er wird verwendet, wenn man mit dem Tapeziergerät arbeitet und ist dünnflüssiger als andere Kleisterarten. Zur Verbesserung der Haftung an der Wand, enthält der Kleister Kunstharze.

Vliestapetenkleister

Vliestapeten haben beim Anbringen keine Weichzeit, da sie eine besondere Tragschicht haben. Somit kleistert man am besten direkt die Wand ein und legt die Tapete anschließend trocken ins Kleisterbett. Vliestapetenkleister hat eine auffallend gute Anfangshaftung und spritzt beim Auftragen mit der Farbrolle kaum, sodass der direkte Wandauftrag problemlos möglich ist. Des Weiteren lässt sich die Positionierung der Tapetenbahn nach dem Anbringen noch einige Zeit korrigieren.

Vorteil: Die Vliestapete lässt sich im Renovierungsfall leicht entfernen, sofern der Untergrund dafür fachgerecht vorbereitet wurde.

Textiltapetenkleister

Für schwere Tapeten mit textilen Fasern oder Geweberückseiten verwendet man Textiltapetenkleister. Der Klebstoff hat einen zusätzlichen Dispersionsanteil und dadurch eine erhöhte Klebekraft.

Dispersionskleber

Dispersionskleber ist vielseitig einsetzbar. Er kann gebrauchsfertig gekauft werden und wird im Normalfall zu Spezial-/ oder Normalkleister hinzugegeben, damit schwere Tapeten besser an der Wand kleben. Die Klebekraft entsteht durch den Inhalt von Kunstharz/ Kunststoffen im Kleister und ist vor allem für Feuchträume wie das Badezimmer geeignet. Aufgrund des geringen Wasseranteils wird der Kleber meistens für Glasfasertapeten, wasserdampfundurchlässige oder Tapeten mit Metallfolie verwendet. Da der Kleister zähflüssig ist, sollte er, wenn er einzeln gebraucht wird, mit einem Spachtel oder eine Rolle direkt auf die Wand aufgetragen werden.

Aufgepasst: Die Klebekraft ist so hoch, dass die Tapete nach dem alleinigen Gebrauch des Dispersionsklebers nur sehr schwer wieder zu entfernen ist. Deshalb empfiehlt sich in den meisten Fällen die Zugabe zu einem anderen Kleister.

Bordürenkleber

Der Bordürenkleber gehört zu den Dispersionsklebern, ist aber lediglich für Tapeten-Bordüren jeglicher Art geeignet. Der Klebstoff wird meistens in einer Tube verkauft, die eine integrierte Auftragsbürste beinhaltet.

Rauhfaser und Kleister

Welcher Kleister ist am besten für Rauhfaser-Tapeten geeignet?

Wir empfehlen für alle Rauhfaser-Produkte entweder Vliestapetenkleister oder unseren ERFURT-Rauhfaser-Kleister, der extra für dieses Produkt entwickelt wurde. Des Weiteren kann man noch TG-Kleister verwenden.

Welche Kleister-Arten sollten bei Rauhfaser-Tapeten vermieden werden?

Normalkleister oder so genannter Zellleim sollte bei Rauhfaser-Produkten gemieden werden, da die Klebekraft nicht ausreichend ist und sich die Tapete ablösen könnte, wenn sie überstrichen wird. Zudem ist auch Dispersionskleber ungeeignet, denn dieser haftet so fest an der Wand, dass man die Tapete im Renovierungsfall nicht mehr abbekommt.

Was sollte man beim Tapezieren von Rauhfaser beachten?

Der Untergrund muss trocken, tragfähig, gleichmäßig saugfähig, sauber, glatt und für die vorgesehene Wandbekleidung ausreichend ebenflächig sein. Falls es Unebenheiten an der Wand gibt, sollte diese zunächst geglättet und mit einem geeigneten Grundiermittel für die Tapezierung vorbereitet werden. Des Weiteren muss die Weichzeit der Rauhfaser (ca. 10 Minuten) berücksichtigt und eingehalten werden.